Die AFOR-Stiftung trauert um Prof. Dr. med. Volker Bühren

Wir trauern um unser langjähriges AFOR-Board-Mitglied Volker Bühren. Am 17.08.2023 verstarb er mit erst 70 Jahren plötzlich bei einem Kurz-Aufenthalt in London, nachdem er erst kurz zuvor eine Alpen-Überquerung mit dem Fahrrad absolviert hatte. Er hinterlässt seine Ehefrau Astrid, die ihn über seine gesamte berufliche Laufbahn hinweg unterstützt hat, und seine beiden Kinder sowie zwei Enkelinnen.

Volker Bühren war seit der Gründung der Stiftung 1985 (Eintragung 1987) mit Vorträgen, Workshops und Round-table-Diskussionen an Veranstaltungen der AFOR beteiligt. Der AFOR-Gründer Heinz Mittelmeier hatte seine konziliante, zielstrebige Art früh zu schätzen gelernt und ihn in das AFOR-Board berufen. Hier bewies Volker Bühren seit 1995 bis zu seinem Rückzug aus dem AFOR-Stiftungsrat 2019 sein großes Kongress-organisatorisches Talent in der Mitgestaltung der überaus erfolgreichen, internationalen AFOR-Tagungen in Pontresina, St. Anton und verschiedenen anderen Orten. Im Rahmen der AFOR-Aktivitäten widmete er sich lange vor der Gründung des gemeinsamen Fachgebietes der engen freundschaftlichen, aber auch offenen fachlichen Diskussion zwischen Orthopädie und Unfallchirurgie. Unvergleichlich waren die den Kern der Veranstaltungen bildenden Fall-Diskussionen unter dem Motto „Was hätte ich besser machen können?“, die er wesentlich in ehrlicher fachlicher Auseinandersetzung mit Prof. Henning Stürz, Prof. Dieter Kohn und Prof. Wolfram Mittelmeier geprägt hat.

Seine langjährige, erfolgreiche Karriere begann bereits in Homburg-Saar unter der Anleitung seines damaligen Chefs, Prof. Dr. Otmar Trentz, mit der Profilierung bis zum habilitierten, Leitenden Oberarzt. Als ehemals international erfolgreicher Ruder-Sportler arbeitete er physisch und mental stets sehr leistungsfähig und effizient. Internationale Anerkennung erzielte er 1988 noch im Saar-Pfalz-Raum durch das erfolgreiche Trauma-Management des Ramstein-Unfalls, der mit einem Massenanfall von verbrannten Opfern einherging.

Als Ärztlicher Direktor der berufsgenossenschaftlichen Unfallklinik Murnau ab 1993 entwickelte er diese von einem regionalen Unfall-Versorgungskrankenhaus zu einem der europaweit führenden Traumazentren. In Murnau bildete er bis April 2018 zahlreiche junge Mediziner zu Spitzenkräften der Traumaversorgung aus. Er galt dabei als stets gerechter und zielstrebend ausbildender Klinikchef, aber auch ausgewiesener Weise als sehr kluger Klinikmanager. Er nahm verantwortungsvoll und strukturiert die Herausforderungen komplexer Trauma-Verletzter an und versorgte im Rahmen seiner Tätigkeit viele Hundert Schwer- und Schwerstverletzte nicht nur der Region, sondern auch überregional. In seiner Zeit als Ärztlicher Direktor der BG Unfallklinik Murnau etablierte er auch die enge Kooperation seiner Klinik mit dem Klinikum Garmisch-Partenkirchen.

Mit hoher sozialer Kompetenz war er auch berufspolitisch erfolgreich und unter anderem Präsident der weltgrößten Veranstaltung für die Hilfsmittelversorgung OTWorld in 2018.

Für mich war er schon in meiner Weiterbildungszeit, aber bis zuletzt ein Vorbild als verantwortungsvoller Arzt, Klinikleiter, Wissenschaftler und väterlicher Freund. Ich war und bin stolz darauf, mit ihm über viele, nämlich 36 Jahre zusammengearbeitet zu haben.

Seiner lieben Frau Astrid und seinen Kindern gilt unser tiefes Beileid.

Wir alle trauern sehr um unseren unverzichtbaren Freund Volker Bühren – wir werden ihn nie vergessen.

 

Univ.-Prof. Dr. med. habil. Wolfram Mittelmeier

als Vorsitzender des AFOR-Stiftungsrates